Kultur von Allen - Offen und Selbstverwaltet

Changer la vie’, ‚changer la societé’, cela ne veut dire rien

s’il n’y a pas production d’un espace approprié.

Pour changer la vie, il faut changer l’espace.

(Henri Lefèbvre)


Für den Erhalt und die Weiterführung des Studierendenhauses als Offenes Haus der Kulturen

Auch wenn häufig so getan wird, als ob der sog. Kulturcampus irgendwann vom Himmel fallen würde: Schon heute findet auf dem Campus Bockenheim ein vielfältiges kulturelles Leben statt, das es zu erhalten und auszubauen gilt. Das Studierendenhaus, 1953 mit Hilfe der Amerikaner errichtet und vom damaligen Rektor Max Horkheimer eröffnet, um einen Beitrag zur Redemokratisierung der Universität nach dem Nationalsozialismus zu leisten, blickt auf eine jahrzehntelange Tradition der demokratischen und politischen (Streit-)Kultur zurück. Heute beherbergt es nicht nur den AStA, sondern ist darüber hinaus ein lebendiges Zentrum des Austauschs unterschiedlicher Sichtweisen von Kultur. Es muss auch in Zukunft integraler Bestandteil der Stadtgesellschaft bleiben und soll zu einem selbstverwalteten und offenen Kulturzentrum für alle Frankfurter_innen ausgebaut werden.

Schon heute nutzen viele Gruppen und Initiativen dieses Haus und machen es zu einem lebendigen Mittelpunkt des Stadtteils. Es bietet Raum für Diskussionsveranstaltungen und Kongresse, mit dem KOZ einen extrem spannenden Bar- und Livemusikclub und ein Programmkino. Hier gibt es eine Kindertagesstätte, die Unikita, und ein Studentenwohnheim. Es beherbergt Filmfestivals und ist zu einem Ort der freien Tanzszene der Stadt geworden. Bildende Künstler stellen hier ihre Arbeiten aus und interkulturelle Gruppen nutzen seine Räume zum Treffen, zum Diskutieren und zum Feiern. Dieses Potenzial gilt es für Bockenheim zu erhalten und auszubauen, damit der Kulturcampus ein Ort für alle Frankfurterinnen und Frankfurter wird.

Finger weg vom Studierendenhaus!

Die Initiative für ein Offenes Haus der Kulturen wurde von Bockenheimer BürgerInnen und freien Kulturschaffenden gegründet. Wir haben den Erhalt des denkmalgeschützten Studierendenhauses gegen den bereits geplanten Abriss durchgesetzt. Das ist uns aber nicht genug: wir möchten an den demokratisch-offenen Geist anknüpfen, aus dem heraus es vor 60 Jahren gegründet wurde. Wir haben einen Verein gegründet, der die kulturelle Vielfalt dieses Ortes erhalten und das Haus als offenes und selbstverwaltetes Haus weiterführen möchte. Das Offene Haus der Kulturen braucht viele Unterstützer: Aktive und solche, die im Hintergrund wirken wollen. Mit der Gründung des Trägerkreises wollen wir diese Kräfte sammeln und gemeinsam das Projekt "Offenes Haus der Kulturen" zum Erfolg bringen! Unsere neue Spielautomaten-Site wurde veröffentlicht.

Das Konzept für die Weiterentwicklung des Studierendenhauses zu einem Offenen Haus der Kulturenfindet Ihr hier:

Konzept: "Offenes Haus der Kulturen Frankfurt am Main" Download

 

Der Kulturcampus und darüber hinaus

Wir begrüßen die Ansiedlung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und weiterer kultureller Einrichtungen. Wir freuen uns auf unsere neuen Nachbarn und möchten mit ihnen gemeinsam Konzepte entwerfen, die ein wirkliches Miteinander ermöglichen - zwischen etablierten Institutionen und der Freien Szene, zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters, zwischen Kunst und Alltag. Zugleich warnen wir davor, den zukünftigen Kulturcampus auf einer selektiven Wahrnehmung der kulturellen Tradition dieses Ortes und dieser Stadt zu gründen. Wir kämpfen gegen die - leider von vielen Institutionen in Frankfurt mitlerweile nicht mehr hinterfragte - Instrumentalisierung kultureller Einrichtungen zum ökonomischen „Standortfaktor“ einer vorangig an kapitalistischer Verwertbarkeit orientierte Stadtentwicklung. Damit der Campus auch in Zukunft ein Ort für alle sein kann, fordern wir den Bau sozialverträglicher und öffentlich geförderter Wohnungen sowie Raum für alternative Wohnformen.